Erst als Edda dem zustimmte, war Käthe zufrieden. Natürlich wusste sie, dass ihre beste Freundin sich anstrengen würde, nur brauchte sie hier den Beweis, den sie ihr dann unter die Nase halten konnte, wenn diese schlappmachen würde. Rasch hatte Käthe ihren Bogen umgelegt und ihre Messer am Gürtel befestigt. „Nichts mit schwer heben.“, wiederholte sie kopfschüttelnd die Worte Eddas mehrmals vor sich hin, während sie in den Wald lief. Na toll! „Wir beginnen mit einem schnellen Lauf.“ Käthe hatte eine Lichtung erreicht, auf der sie oft trainierte. Dort waren mehrere gefällte Baumstämme übereinander und kreuz und quer verteilt. „Komm schon!“, rief sie aus und stürmte auf diese zu, um dann im Parkour Lauf von einem zum anderen zu springen. Ihre Füße kamen bei jedem Sprung sicher auf den nassen Stämmen auf.
Käthe verzog das Gesicht zu einer Grimasse und winkte ab. „Na mach dir da Mal keine Sorge. So schlimm bin ich dann auch nicht.“ War sie das wirklich? Es würde sich sehen lassen… „Hey, ich bringe Essen rein und du das Geld zum Wohnen. Ist doch nur fair.“, protestierte sie. Natürlich könnte Käthe so wie früher wieder abends in Bars arbeiten, um noch Geld zu verdienen, aber dies war nicht unbedingt ihre Lieblingsbeschäftigung. „Okay abgemacht. Ich breche dir keine Gliedmaßen und du strengst dich beim Training an.“ Ebenfalls den Rest ihres Eichhörnchens kauend, malte sich Käthe schon tolle Übungen aus. „Keine Baumstämme? Na, da schränkst du meine Vorstellungskraft aber ein.“, grinste sie und machte sich im langsamen Schritt auf in den Wald.
Käthe behielt das Grinsen weiterhin. "Noch darfst du begeistert sein, sobald das Training anfängt, wirst du kein Muskel mehr spüren!", gab sie gespielt streng wider. Sie würde wohl nicht nur Baumstümpfe mit Edda heben, sondern auch klettern und schießen. Alles was eben dazu gehörte. "Ohne Mahlzeit wird dir und mir Power fahlen.", schmatzte Käthe amüsiert. "Also, schön auf essen!" Sobald sie genau dies getätigt hatte griff Käthe erneut zu ihrem Bogen und hob diesen über die Schulter.
Bei Eddas Frage blickte Käthe gefährlich grinsend auf. Darauf hatte sie doch gewartet! „Wenn da jemand so begeistert nachfragt, dann muss ich dem wohl nachgehen.“, erwiderte sie und sprang sofort auf die Beine. Gerade wollte sie schon anfangen, ihre Sachen zusammen zu packen, da bemerkte sie ihren Fehler. Zu Vorschnell, Käthe! Sie sollten wohl erst einmal die Mahlzeit zu sich nehmen. Käthe griff wieder zu dem Streifenhörnchen ähnlichen Ding und teste, ob es schon essbar war. Nachdem sie es nochmal zwei Minuten hatte schmoren lassen, zerteilte sie es und reichte Edda etwas. „Zusammen mit den Beeren!“, riet sie noch zwinkernd und stopfte das Essen auch schon in sich hinein.
Käthe sortierte die Beeren, sowie die Pflanzen und packte sie in ein paar zerfranste Tücher, die sich in den Umhangstaschen versteckten. "Wir sollten genug haben.", grinste sie zufrieden. In der Natur war das Essen einfach immer gesichert, solange man bereit war sich mit Streifenhörnchen und anderen Tierchen, um Nüssen oder sonstiges zu streiten. Das pelzige Ding, welches sie zuvor vom Baum geschossen hatte, nahm sie bedacht aus und hing es mit dem Stock über das Feuer, welches Edda schon angemacht hatte. "Was wollen wir heute machen?", fragte sie gespannt. Ob Edda irgendeinen Kampf hatte, wusste Käthe nicht wirklich, deswegen fragte sie.
Nachdem Käthe sich das Eichhörnchen zugute gemacht hatte sammelte sie noch essbare Beeren, sowie ein paar Pflanzen. Mit vollen Armen schlängelte sie sich wieder zurück zu ihrem Lager. „Edda!“, rief sie ihrer Freundin entgegen, welche ebenfalls schon wach war. „Schau mal!“ Ihre Beute hob sie so gut es ging in den Armen hoch. „Bereit für ein gutes Frühstück, bevor es wieder zurück geht?“, fragte sie und ließ das Eichhörnchen sowie Pflanzen und Beeren herunter, um diese zu sortieren und essfertig zu machen.
Den Bogen gespannt, scannte Käthe ihre Umgebung nach etwas essbarem. Ein Geräusch und sie fuhr herum. Der Pfeil traf ein Streifenhörnchen direkt an der tödlichen Stelle und es kippte vom Baum. Die angeknabberten Nüsse dabei noch immer zwischen den Fingerchen klemmend. „Fressen oder gefressen werden.“, murmelte Käthe entschuldigend und zog den Pfeil heraus. Vorsichtig packte sie das Tierchen zu den Beeren welche sie schon gesammelt hatte.
Am nächsten Morgen wurde Käthe früh von der aufgehenden Sonne wach. Schnell sprang sie auf die Beine und zog ihren dicken und dunkeln Umhang über. Die schlafende Edda, welche in ihre Drachenform umgewandelt war ließ sie Schmunzeln. Allerdings schnallte sie sich den Bogen samt Köcher und schnallte diesen um, ehe sie zum Waldrand joggte. Es musste doch ein vernünftiges Frühstück zu finden sein!
„Wäre doch auch mal eine schön Abwechslung.“, grinste Käthe und rollte sich auf ihrem Mantel zusammen. Sie war viel zu müde, um jetzt durch den Wald wieder zurück nach Hause zu marschieren. Eine ganze Weile beobachtete sie noch die Sterne und ging ihren Gedanken nach, ehe sie schließlich einschlief. Ihr Bogen lag natürlich unmittelbar neben ihr, falls eine Gefahr drohte. Schon bald war ihr Schnarchen zu hören.
Käthe lachte auf, als man sie in die Seite knuffte. „Das ist ja schonmal eine sehr hohe Zahl.“ Zufrieden nahm sie das Messer entgegen und bediente sich ebenfalls am Fisch, sowie am Vogel. Hinterher warf sie immer wieder ein paar Beeren, bis von diesen keine mehr übrig waren. Noch eine ganze Weile verspeisten sie das Festmahl und Käthe war schließlich deutlich gesättigt. „So lässt es sich leben.“, rülpste sie und legte sich auf den Rücken, um zu den Sterne zu blicken.
Erfreut nahm Käthe das Beinchen entgegen. Der berauschende Geruch vom warmen Essen stieg ihr in die Nase, woraufhin ihr Magen sofort anfing zu knurren. Sie sah ungeduldig zu, wie Edda den Fisch noch zubereitete und sich ebenfalls vom Vogel nahm. „Total! Probiere es ruhig aus.“, ermutigte sie Edda und warf hinter dem ersten Bissen des Flugding ein Paar Beeren hinterher. „Du weißt ich habe immer Recht.“, zwinkerte sie und spielte damit auf ihre vorigen Worte an. Das Beinchen verschlang sie schneller als gedacht, da es so unglaublich lecker war.
Käthe grinste deutlich zurück und überreichte Edda den Fisch, damit man ihn ebenfalls übers Feuer packen konnte. „Haben wir uns auch verdient.“, meinte sie und ließ sich wieder neben Edda fallen. Da keine Gefahr mehr drohte legte sie den Bogen ab und ließ ihn neben sich verweilen. „Na endlich, ich habe auch ordentlich Hunger!“, rief sie und blickte auf den braungebrannten Vogel. Aus ihrer Tasche zupfte sie ein paar Brombeeren und reichte sie auch Edda. Diese hatte sie vorhin an einem Strauch abgezweigt. „Die Beeren schmecken himmlisch zum Vogel.“ Etwas was sie schon recht oft gegessen hatte.
"Licht ist wohl eher das Problem, aber ein wenig Feuer tut mir schon nichts.", winkte sie ab. Käthe hatte den Bogen schon eine ganze Zeit lang gespannt, nur gab es kein Fisch der an die Wasseroberfläche kommen wollte. Gerade wollte sie sich wieder zu Edda gesellen, da platschte ein Fisch hoch. Blitzschnell feuerte Käthe den Pfeil ab und traf doch tatsächlich das zappelnde Ding. Zufrieden watete sie bis zu den Knien ins Wasser und hob den Pfeil samt Fisch heraus. "Sieh mal Edda. Heute haben wir Glück.", rief sie und schwenkte die Beute, ehe sie wieder aus dem Wasser kam.
"Natürlich, ich kenne mich recht gut mit Beeren und alles was an Bäumen und Sträuchern wächst aus, aber bei Vögeln hört es dann auf.", grinste sie. Schließlich konnte sie wenigstens beobachten, welche Tiere gewisse Beeren aßen, aber bei Vögeln war dies schwieriger. "Hoffe ich doch. Sonst ziehst du mich raus und wärmst mich mit deinen Flammen!", meinte sie schulterzuckend. Immerhin hatte Edda hier die coolen Kräfte. Nicht in die Sonne zu dürfen war schon eher eine Qual.
„Ja, aber ich hatte da trotzdem kein Vogelbuch bei mir.“, fügte sie hinzu. Da war sie manchmal auch ein wenig aufgeschmissen gewesen. Sie lebte damals mit dem Risiko, ob es gegessen werden konnte oder nicht. Da sie selbst keine Feuersteine oder so etwas ähnliches bei sich hatte, war Edda immer hilfreich, wenn es um Lagerfeuer ging. „Eine Erkältung wäre sehr wahrscheinlich nicht das einzige Problem.“, meinte sie schief grinsend. In dem Gewässer erzählte man sich, das es dort die ungewöhnlichsten und zum Teil auch sehr gefährliche Kreaturen geben sollte. Vorsichtig zog sie ihren Bogen und wartete auf das bekannte Plätschern von Fischen.
Käthe war noch eine ganze Weile damit beschäftigt den Vogel herzurichten. „Da fragst du wirklich die falsche.“, gab sie als Antwort auf Eddas Frage. Sie kannte sich kein Stück mit Vogelarten aus und hoffte einfach darauf, das dieser essbar sein möge. Ihre Augen brannten mittlerweile ein wenig, da sie zu sehr aufs Feuer gestarrt hatte, deshalb überließ sie Edda den Vogel und stand auf. „Vielleicht bekommen wir auch noch einen Fisch zur Gesicht.“, meinte sie keck und watete entlang des Flussufers. Zwar war es dunkel, aber es gab dennoch Möglichkeiten einen zu erwischen. Entweder sie würde es mit Bogen versuchen, was ein wenig kompliziert werden würde oder sie würde irgendein Netz basteln. Beide Wege schienen kompliziert zu sein, aber Käthe war der Meinung, das man an seinen Aufgaben nur wachsen würden.
Als Edda laut ihre Freunde hinausposaunte zuckte Käthe leicht zusammen, drehte sich dann jedoch zu ihr. „Na dann, auf zum Lagerfeuer!“, gab sie zurück und folgte Edda, den Bogen weiterhin gespannt behaltend. An ihrem kleinen provisorischen Platz legte sie den Bogen samt Pfeil wieder ab und fing an den mittlerweile toten Vogel zu bearbeiten. Den Pfeil zog sie sachte aus dem Herzen des Tieres und fing an die Federn abzuziehen, ehe sie es aufgespießt übers Feuer hielt. Das der Vogel vielleicht giftig oder so etwas in der Art sein könnte kam Käthe gar nicht in den Sinn.
"Bitte.", flüsterte Käthe zurück und spannte den Bogen, sobald sie sich dem dichten Wald näherten. So dunkel wie es mittlerweile war konnte man schnell von etwas unerwartetem erwischt werden. Bei jedem kleinsten Knistern und Knacksen zog Käthe ihren Bogen in die Richtung. Ihre Augen suchten den Boden aufmerksam ab. Dabei natürlich die Umgebung und die Büsche weiterhin im Blick behaltend.
Ihre Mundwinkel schoben sich zufrieden nach oben, als das Ding, welches sie getroffen hatte, vom Himmel segelte. Da Edda dem Federvieh schon hinterherjagte blieb Käthe an Ort und Stelle stehen. Allerdings fragte sie sich schon, wie Edda überhaupt etwas sehen wollte. So zog sie ein Stock aus dem Feuer und bastelte daraus kurzzeitig eine verkrüppelte und seltsam aussehende Fackel. Edda folgend reichte sie ihr die Fackel und zog den Bogen wieder enger an sich. Ihre einzige Waffe, wenn sie etwas angreifen würde. „Der Vogel muss irgendwo am Rand des Waldes liegen.“, mutmaßte sie.
Ein siegessicheres lächeln schenkte Käthe ihrer Freundin. „Sag das lieber nicht zu früh.“, erwiderte sie und sah aus dem Augenwinkel, wie Edda sich auf den Rücken fallen ließ. Den Bogen hatte Käthe mittlerweile ein bisschen weniger unter Spannung und wartete auf den richtigen Moment. Als Edda sie auf etwas am Sternenhimmel aufmerksam machte verfolgte sie es mit dem eingelegten Pfeil. Es war ein fettes Viech, aber sie hatte solch eins noch nie zuvor gesehen. Bevor es ihr entwischen konnte schickte Käthe ihm einen präzisen Pfeil hinterher und das Ding fiel kreischend vom Himmel.
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