Ich seufzte und sah Jackson nach, als dieser meinte, dass er einkaufen gehen würde. Wirklichen Hunger verspürte ich nicht, zumindest nicht nach etwas Essbarem. Ich ergriff, nachdem Bal nach oben gegangen war, Leine und Maulkorb und folgte ihr dann. Vor Bals Zimmertür blieb ich einen Moment unschlüssig stehen, ehe ich Jax - welcher dicht bei mir gelaufen war - stumm den Befehl gab neben der Türe Platz zu machen, diese zu bewachen. Kurz legte ich eine Hand an die verschlossene Tür. Ich bin bald zurück. Ich war mir nicht sicher ob Bal mich hörte, so leise wie ich meine Worte murmelte. Ich legte Leine und Maulkorb neben Jax ab und ging dann nach unten. Ein paar Sekunden starrte ich die Haustür einfach nur an, ehe ich das Haus möglichst leise verließ. Ich muss diese Bibliothek finden..

--> Straßen der Portalstadt

=>Marktplatz

Wieder im Heilerhaus angekommen, brachte ich das eingekaufte in die kleine spärliche Küche und sah dann zu erstmal wieder meinen Aufgaben hier nachzugehen. Nebenbei schaute ich im Stall nach Donna und überlegte ob ich eine kleine Kutsche mieten sollte um dann den beiden es zu ermöglichen nach Casus zu reisen. Nun, aber für heute sollten sie sich erstmal ausruhen.

Wie immer schlief ich nur kurz. Als ich aufwachte setzte ich mich auf. Es war nicht viel Zeit vergangen, jedoch konnte ich nicht mehr schlafen. Also schaute ich mich in dem Zimmer um. Ray kam von einer Menschenfarm... Bei mir auf dem Heimatplanet, gab es Menschenfarmen sowie Dämonen. Einige Blutrünstige Dämonen hatte ich selber getroffen, als ich in mein Versteck floh. Und in meiner Militärszeit, hatte ich eine Farm besichtigt. Kinder hatten keine Namen sondern Nummern.... Aber andererseits wäre es ein riesiger Zufall, wenn wir vom gleichen Planeten kämen.
Ich schüttelte kurz den Kopf. Das war zu abwegig. Es konnte nicht stimmen. Das stand fest.

Als ich das Haus erreichte zögerte ich kurz. Doch da Jax noch dort war, würde ich das Haus ohnehin wieder betreten müssen. So trat ich ein und Pfiff kurz. Jax, welcher noch immer gehorsam neben der Zimmertür von Bal gelegen hatte, schnappte sich Leine und Maulkorb und lief mit beidem in der Schnauze die Treppe herunter, bis er bei mir angelangte. Braver Junge. Ich kraulte Jax am Kopf, sonst auf niemanden achtend.

~ Jack war im Bett Leute ~

Am nächsten Tag stand ich früh auf und machte mich daran ein Frühstück mit Speck und Eiern herzurichten. Sobald die beiden wach werden sollten, würden sie es in der Küche finden können, denn ich selbst musste nach vorne im Haus und meiner Heiler Tätigkeiten nachgehen.
~ Jack arbeitet ~

Am nächsten Morgen rannte ich die Treppe runter. Später war ich vor Müdigkeit doch eingeschlafen und nun doch wach geworden. Kurz erkundet ich das Haus und fand dann die Küche. Ich machte mich übers Essen her. Es war wirklich gut. Nach der Hälfte war ich geschafft, so blieb noch genug für Ray übrig. Ich stieß einen fröhlichen Schrei aus und fing herzlich an zu lachen.
Als ich mich wieder beruhigt hatte, tastete ich erneut nach meinen Flügeln. Jedoch waren sie immer noch weg. Es war also kein Albtraum gewesen. Nun wartete ich noch auf Ray.

Ich hatte mich, statt eines der Zimmer aufzusuchen, in den Pausenraum an den Tisch gesetzt und hatte auf die Tischplatte gestarrt, während Jax zu meinen Füßen lag. Irgendwann war ich so im Sitzen eingeschlafen, die Arme vor der Brust verschränkt. Durch die Geräusche in der Küche wurde ich wach und sah dann Jack durchs Haus wuseln. Doch wirklich interessieren tat mich das nicht. Auch wenn von der Küche her der Geruch nach Essen drang, regte ich mich nicht.

Es gab glücklicherweise nicht sonderlich viel zu tun, nur einige wenige Bewohner kamen wegen einfachen Erkältungen oder Verletzungen her. Nachdem das alles erledigt war, machte ich mich auf um nach meinen beiden Gästen zu schauen. Ob sie nach da waren oder weiter gezogen sind eben. Aber.. sie schienen noch hier zu sein. "Alles gut soweit?" fragte ich Ray der nicht sonderlich gut aussah. Ich ging dann erstmal kurz rüber in die Küche um etwas zu essen holen zu können, sowohl für ihn als auch mich. "Ich kann euch beide heute in die Stadt noch bringen, wenn ihr wollt." einer der Bewohner von heute würde mir seine Kutsche nämlich leihen, so konnte ich die beiden mitnehmen und andere genauso.

Ich ging in den Pausenraum wo ich Ray entdeckte. Ohne ein Wort zu sagen, setzte ich mich zu ihm.
Als Jackson dann kam, freute ich mich ein bisschen. Er hatte mich schließlich Nachts nicht umgebracht. Sein Vorschlag klang vernünftig.
Ja es ist okay. Zu mindest wenn man den Umstand betrachtet, dass ich meine Flügel verloren hab. Dementsprechend geht's mit ganz okay. Ich halte das für eine gute Idee, in diese Stadt zu gehen. Und du Ray? plapperte ich. Mein Vertrauen zu Ray und Jackson war gewachsen, also hielt ich mich kaum noch zurück. Solange sie mich mochten, war mir alles egal.

Ich starrte auf das Essen, was Jackson mir brachte. Vom Wiasenhaus kannte ich nur, dass wir meist gerade das Notwendigste bekamen um nicht zu verhungern oder zu verdursten. Ich begann schweigend zu essen, ehe ich aufhorchend den Kopf hob. Denkst du, dass es in der anderen Stadt eine Bibliothek gibt? Hier im Ort konnte ich keine finden.. Während ich sprach, schien es als ob ich wirkliche Vorfreude empfand, ja Aufregung. Bei dem Gedanken an Bücher, ja an bedrucktes oder beschriebenes Papier leuchteten meine Augen auf. Ich warf Bal einen kurzen Blick zu. Ich denke nicht dass deine Flügel dir hier viel helfen würden.. murmelte ich halbwegs abwesend, ehe ich auf aß und sogar ab und zu Jax ein Stück Fleisch abgab. Dieser erhob sich schließlich und legte den Fang leicht auf Bals Oberschenkel ab. Er scheint dich zu mögen..er bittet dich darum seinen Kopf zu kraulen. erklärte ich das Verhalten des Dobermanns.

Während ich nachdachte wegen einer Bibliothek, aß ich auf. "Es gibt dort eine ja, aber lesen konnte ich kein Wort dabei. Ob die bei den Sanaria oder die Stadtbibliothek." meinte ich und stand dann wieder auf. "Das war sich nicht leicht zu verkraften deine Flügel zu verlieren." meinte ich mit einem sanften Lächeln, da sie scheinbar sehr stark zu sein schien. "Ich würde dann eben eine Kutsche für Donna holen, dann können wir in Ruhe nach Casus civitatem reisen." ich gab noch ein freundliches Lächeln bevor ich mich auf den weg machte.

=>Marktplatz

Freundlich erwiderte ich sein Lächeln. Der Verlust meiner ügel schmerzte immer noch, aber darüber hielt ich meinen Mund. Ich schaute ihm noch nach, wie er ging. Dann kraulte ich den Kopf von Jax. Ein wenig erfreut darüber, dass er mich mochte.Sag mal, ich hab heute mal nach gedacht. Auf meinem Heimatplanet en gibt es auch Menschenfarmen, sowie Dämonen. Ich kenn ein paar blutrünstige. Wenn ich dir nicht damit zu nahe trete. Immerhin wäre es ein riesiger Zufall, wenn wir vom gleichen Planeten kommen würden. sprach ich meine Gedanken von heute Morgen aus. Ich musste die aussprechen, sonst ärgerte ich mich wieder, das ich nicht drüber gesprochen hatte.

Ich sah Jack nach und seufzte innerlich. Hoffentlich würde ich ein Buch mit der Sprache dieser Welt finden, dann konnte ich mich wieder hinter Bücher verkriechen und musste keine sozialen Kontakte pflegen. Bei Bals Worten sah ich sie mit leerem Blick an Wer weiß. So wie ich es bisher verstanden habe, kommen Wesen aus verschiedenen Welten her. Ist sicher nicht unüblich dass Welten sich ähneln. Ich bezweifelte dass Bal aus meiner Welt stammte, denn dort gab es keine Menschen mit Flügeln. Nur Dämonen die keinerlei menschliche Züge hatten. Jax brummte leise als er gekrault wurde und tapste nach einem Moment zu mir zurück.

Interessiert hörte ich Ray zu. Jax ließ ich unbeirrt gehen.Ja du magst recht haben. stimmte ich dann zu. Weitere Details, mussten wohl nicht ausgesprochen werden. Ich nickte Ray kurz verständnisvoll zu, bevor ich mich meinen eigenen Gedanken widmete.Mensch Bal, Deine Gedanken sind immer so irrsinnig. Kannst Du den kleinen Jungen nicht einfach Unruhe lassen. Deine Flügel werden schon wieder kommen, mach Dir keine Sorgen. Jackson wird euch auch nicht verraten, er hat seine vertrauenswürdigkeit bewiesen. ging es mir durch den Kopf. Allerdings blieb er länger weg, als ich gedacht hatte. Ein wenig Sorgen machte ich mir schon. Auf einmal bekam ich einen Lachanfall. Es war wieder total falsch. Aber einkriegen konnte ich mich nicht.Ich hasse meine Anfälle.

Ich kraulte Jax am Kopf, was den Dobermann zufrieden brummen ließ. Auch wackelte sein ganzer Hintern unter dem Wedeln der Stummelrute. Wie lange Jack wohl weg bleibt? Ich möchte endlich Bücher haben! Mein Blick war wie immer emotionslos, ja leer.