Nach einer Weile betrat auch noch eine andere junge Frau das Gasthaus. Ich stutzte, als sie plötzlich die Schlangensprache sprach. Kurz sah ich zu ihr rüber, aber mittlerweile war ich wieder in meiner menschilchen Gestalt. Dann kam sie her und wollte sich zu uns setzen. Sogleich stellte sie sich vor. Fenja übernahm das und stellte auch mich vor. Sie meinte, ich käme zwar aus der Zukunft, hätte aber in der Vergangenheit gelebt. "Nein, das ist so nicht richtig. Ich habe schon in der Zukunft gelebt. Ich habe die ganzen Jahrhnunderte durchlebt. Nicht nur die Vergangenheit. Vom Garten Eden an!", erklärte ich ihr. Bei dem Namen der jungen Frau hatte ich gestutzt. Potter. Sofort mußte ich an Harry Potter denken. Aber dieser Name war eigentlich recht geläufig. "Freut mich, Mrs. Potter!"

Elizabeth zeigte uns einen Goldklumpen und wollte wissen, ob man damit zahlen konnte. Sie hingegen kam aus einem der Portale in der Portalstadt. "Ja, da komme ich auch her. Scheinbar landen noch mehr hier aus ihren Welten.", stellte ich fest. "Daß auf der Erde jetzt allerdings das 21. Jahrhundert angebrochen ist, ist richtig! Dort komme ich aus London, Soho!", erklärte ich ihr. Obwohl Mrs. Potter eigentlich so aussah, als käme sie von hier. Ich hob wieder meinen Kopf, als die Tür erneut aufging und noch jemand das Gasthaus betrat. Eine junge Frau mit 2 schwarzen Hörnern. Sie könnte glatt eine Tochter von Luzifer sein, dachte ich grinsend und hoffte nicht erneut auf einen Adam 2.0.

Crowley hieß der also. Atuhs? Meinst du Autos? Also Autos gibt es, aber die benutzen nur Muggel, Menschen ohne Magie. Die benutzen Autos. Zauberer apparieren. Ich bin Hexe. Aber hier funktioniert meine Magie nicht. Ich müsste mich wahrscheinlich der Magie hier anpassen. Und ich bin nicht böse oder werde euch verfluchen. Ob sie das jetzt hätte sagen sollen? Sie hätte keine Lust geköpft zu werden, weil man Angst vor Hexen hatte. Wenn man Angst hatte. Sie könnte sich zwar verteidigen, aber hatte keine Lust wieder alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie wandte sich an Crowley. Freut mich ebenso. Also könnte man unhöflich sagen, Sie sind einfach sehr alt. Sind Sie eigentlich ein Animagus? Sie haben sich in eine Schlange verwandelt.

Fenja kam hinten und vorne nicht mehr mit. Atuhs, Muscheln und reparieren - aufs Erste war das definitiv zu viel Information. Allerdings galt ihre Aufmerksamkeit sowieso einer gewissen Person mit Hörnern, die in dem Moment die Wirtschaft betrat. Lillith! Fenja würde sie unter jeden Umständen erkennen. Ihr Vater hatte ihr geraten, aus ihrem Leben etwas zu machen und sich Lilliths Gruppe anzuschließen. Unter den einfachen Menschen sagt man sich, man bekäme dort eine recht ordentliche Bezahlung, wenn man ihr die Dienste erwieß. Doch Fenja hatte bisher immer gezögert. Sie war lieber ihr eigener Chef, als sich von anderen etwas vorsetzen zu lassen. Trotzdem stand sie auf und ging zum Oberhaupt der Lupus sanguine. "Entschuldigt mich bitte", meinte sie zu den anderen zwei, bevor sie ein paar Hocker weiter wanderte und Lillith ansprach. "Fenja Fox", stellte sie sich vor. "Darf ich mich setzen?"

Moment! Stop! Wo war ich denn hier gelandet? Mitten im Harry-Potter Universum? Fehlte nur noch Hogwarts. Also hieß sie wohl doch nicht umsonst Potter. Aber welche von den Potters war sie? So gut kannte ich die Bücher auch nicht, daß ich jeden Charakter mit Namen benennen konnte. Mutter, Tante, Schwester, was weiß ich? Ich las eh so gut wie keine Bücher. Erziraphael hätte da mehr erzählen können. Kein Wunder, er hatte ja auch einen Buchladen. „Ja, Autos gibt es auch bei uns. Zum Glück.“ Ich wüßte gar nicht, was ich ohne sie tun würde. „Bei uns gibt es nur Menschen, Engel und Dämonen! Muggel sind Menschen, richtig?“ Wie schon erwähnt, so gut kannte ich mich mit Harry Potter auch nicht aus. Ich hatte mal aus Langeweile einen Band gelesen, als ich auf Erziraphael gewartet hatte. SO toll fand ich das jetzt nicht. Also war es eindeutig eine Strafe, wenn ich hier gelandet war. Ich verfluchte mich gerade selbst, daß ich nicht noch mehr davon gelesen hatte.

„Normalerweise habe ich meinen Bentley, aber viel könnte ich mit ihm hier wohl auch nicht anfangen.“, seufzte ich. „Dieses Apparierendings kann ich auch.“ Ich hatte mal gelesen, daß das sowas wie Teleportieren war. „Ist ja nichts weiter als von Ort zu Ort zu teleportieren.“, meinte ich schulterzuckend. „Aber ich liebe das Leben der Menschen sehr. Deshalb lebe ich auch schon seit über 6000 Jahren auf der Erde.“, erklärte ich. „Die Hölle ist auf Dauer nicht so der Bringer!“ Mrs. Potter befüchtete, daß es unhöflich wäre, zu sagen, ich wäre alt. „Wenn ich ein Mensch wäre, wäre es wirklich unhöflich. Aber so nicht. Ich bin auf mein Alter eher sehr stolz. Nein, ich bin ein Dämon! Was ist ein Animagus? Ich bin tatsächlich die Schlange aus dem Garten Eden, die reine Verführung!“, grinste ich. „Die Gestalt gehört zu mir!" Viel interessanter war doch: "Und Sie können die Schlangensprache?“

Die Frau mit den Hörnern sollte ich wohl besser mal im Blick behalten. Fenja hatte sich jetzt zu ihr gesetzt.

Eine Frau mit Hörnern betrat das Gasthaus. Fenja gesellte sich zu ihr. Wer sie wohl war? Ja, Muggel sind Menschen. Apparieren kann man hier wohl auch nicht. Wenn Sie ein Damön sind, dürfen sie dann überhaupt auf der Erde leben? Oder machen sie das einfach so? In der Hölle leben, wahrscheinlich nicht so... anregend?
Animaguse sind Menschen die sich in Tiere verwandeln können. Der Garten Eden? Was auch immer das war. Seine nächste Frage war etwas beunruhigend. Sollte sie antworten? Sie musste. Er hatte sie gehört. Sie spürte das Serpes raus wollte. Ja, kann ich. Ich habe diese Gabe erhalten. Sie schlug ihren Umhang zurück. Das man ihr Schwert sehen konnte war ihr dabei egal. Diese Fenja hatte schließlich auch eins. Ssserpesss, du kannsssst raussskommen. Aber bitte verletze niemanden. Serpes schlängelte sich herraus. Er schien erleichtert. Natürlich nicht. Du kennssst mich doch., zischte er.
Sie hatte noch eine Frage an Crowley. Kennen Sie zufällig die Frau zu der sich Miss Fox gesellt hat? Sie wollte schnellstmöglich Leute hier kennenlernen. Wenn es wirklich kein zurück gab, musste sie wissen wer hier so alles lebte, damit sie wusste mit wem sie sich abgeben konnte. Bis jetzt waren alle in Ordnung gewesen. Man wusste aber nie.

Fenja setzte sich und musterte Lillith kurz. So nah war sie ihr noch nie gewesen. "Mein Vater hat mir geraten, mich deiner Gruppe anzuschließen", begann sie. "Was sind die Vor- und Nachteile daraus für mich?" Fenja redete nie lange um den heißen Brei herum. Lieber die Dinge direkt am Schopf packen, das war ihre Devise.

„Ich habe es noch nicht ausprobiert. Aber ich weiß, daß hier so Einiges nicht geht. Na ja, ich war ja mal ein Engel, bis ich mich dann mit den falschen Leuten abgegeben habe und dann gaaaanz langsam abwärts geschlurft bin! Ehrlich gesagt, bin ich einfach nicht mehr zurückgegangen. Was aber nicht heißt, daß ich hin und wieder hin muß. Beim Armageddon mußte ich auch dorthin. Große Schlacht Engel gegen Dämonen, Sie wissen schon! Das ganze Programm! Ich bin auch immer mit der Zentrale verbunden und bekomme Anweisungen von unten!“ Schließlich erklärte sie, was Animagusse sind. „Achso, nein. Bei uns können sich Menschen nicht verwandeln.“

Oh, noch eine Kriegerin, dachte ich grinsend, als ich ihr Schwert sah. „Ich habe Sie jedenfalls gut verstanden!“, grinste ich. Dann schien sie offenbar noh eine Schlange zu beschwören, denn kurze Zeit später konnte ich eine sehen, die sich herausschlängelte. Die Schlange konnte sogar antworten. „Na Du bist mir aber eine Feine! Mir brauchst Du auch nichts zu tun. Famiilie sozusagen! Aber das weißt Du ja eh schon!“, grinste ich die Schlange an, die bestimmt auch meine Schlangenader schon gespürt hatte. Mrs. Potter wollte wissen, ob ich die Frau kannte, zu der sich Fenja gesellt hatte. „Nein, aber sie sieht aus, wie ein weiteres Kind meines werten Bosses!“, antwortete ich und hoffte, daß es nicht der Fall sein würde.

Fenja sah die große mächtige Lillith haarscharf an, die ihr ehrlich gestand, dass auch die Mächtigsten gelitten hatten. Sie dachte kurz nach, ehe sie sich für eine Antwort entschied. "Ich werde eine Nacht darüber schlafen und bald meine Entscheidung fällen.", meinte sie mit fester Stimme und verabschiedete sich höflich von dem Oberhaupt. Dann lieh sie sich einen kleinen Fetzen Pergament sowie eine Feder vom Wirt und schrieb darauf eine Notiz. Fox Schmiede stand darauf. Fenja stand auf und schob im Vorbeigehen @Crowley den Fetzen über den Tisch zu. "Wenn du das nächste Mal kommst, habe ich dein Pferd organisiert." Mit diesen Worten und einem kurzen Nicken an Elisabeth verschwand sie aus dem Gasthaus, schwang sich auf den Rücken ihres Pferdes und trieb es an. Mit einem Sack voll Äpfel ritt Fenja durch die Nacht nach Hause.

=> Fox Hütte

Elisabeth erwiderte Fenjas nicken. Irgendwas klang bei ihren Worten mächtig faul. Aber sie beschloß nichts zu sagen. War nicht ihre Sache. Bei Crowleys Worten an Serpes hob sie eine Augenbraue. Hat er gerade wirklich 'Feine' gesagt!? Sie warf Serpes einen scharfen Blick zu. Nicht das er auf die Idee kam, ihn anzugreifen. Er sah nicht so aus als ob er das vorgehabt hatte, nur wirkte er ein bisschen verärgert. Er bemerkte ihren Blick und versucht möglichst unschuldig dreinzuschauen. Serpes wirkte nicht so, als ob er zurück in den Umhang wollte und legte sich um ihren Hals, als ob er ihre Gedanken gelesen hatte. Sie ließ ihn gewähren. Spätestens jetzt hatten alle ihn gesehen. Und nein sie wusste nicht, aber es war auch nicht so wichtig. Sie wollte sicher keine Einzelheiten zu einem Krieg, sie hatte selber einen erlebt und es war nicht gerade schön. Außerdem schien dieser Crowley ziemlich viel zu reden. Das wollte sie sich nicht lang und breit anhören. Sie musterte noch einmal genau diese Frau und antwortete dann: Also ein Kind scheint sie nicht zu sein. Sie mochten ihren Boss nicht besonders, oder? Sie schien zierlich, aber ein Kind war sie wohl nicht. Wenn Sie eins im Krieg gelernt hatte, dann niemals eine fremde Person zu unterschätzen.

Besonders gesprächig schienen die Leute hier allerdings nicht zu sein, was ich doch sehr bedauerte. Fenja verließ jetzt die Gaststätte, aber nicht ohne mir noch einen Zettel zuzustecken, den ich grinsend las und dann wegsteckte. Die Schlange legte sich jetzt um Mrs. Potters Hals und wirkte etwas verärgert. "Ach komm schon, Du solltest froh sein. Andere laufen schreiend vor Dir weg." Bei mir müßte er keine Angst haben. Soll doch froh über das Kompliment sein. Er schien wohl etwas eigen zu sein. Aber vielleicht ging es ihm genau wie mir, wenn man sagte, ich wäre gut. "Luzifer ist etwas speziell, wenn ich das so sagen darf. Er ist immerhin Satan. Nicht mögen kann man nicht sagen. Ich habe großen Respekt vor ihm. Wir unterstehen ihm eben alle und wenn ihm was nicht passt, könnte er uns alle auslöschen!" Sie verstand natürlich den Witz mit dem Kind nicht. "Das weiß ich, daß sie kein Kind war. Aber sie hat 2 Hörner, könnte ja sein, daß Luzifer wieder einen neuen Antichrist erschaffen hat!" Aber was wußte sie schon von Adam?

Nach der Aussage von Crowley zischte Serpes ziemlich beleidigt. Oh, man das hat er ja gut gemacht! Schlangen haben auch ihren Stolz. Jede andere hätte Sie dafür zerfetzt. Er ist ein sanftmütiges Exemplar. Was Sie wissen sollten. Jede Schlange hat Gefühle und keine ist böse. Nicht mal Nagini war es. Sie war treu und hat ihrem Herrn gedient. In meiner Welt ist niemand vor ihm weggelaufen, alle die ihn kannten mochten ihn sehr. zischte sie gefährlich leise. Wenn es um Serpes ging, verstand sie keinen Spaß. Er gab ihr zweimal im Monat Blut, auch wenn er danach immer furchtbar geschwächt war. Sie schätzte dieses Geschenk, weshalb sie immer wartete bis die fast zu schwach zu laufen war, und nutzte es nicht aus. Ein Biss war schmerzhaft und er brachte ein großes Opfer. Noch konnte sie laufen, also brauchte sie kein Blut. Ende. Dieser Crowley war ziemlich überschwänglich. Wie der überlebt hatte? Wahrscheinlich nur, dank seiner Kräfte. Dämonen waren, zumindest in ihrer Welt, sehr stark. Was ein Antichrist war, wollte sie garnicht wissen. Die Frau kam und setzte sich zu ihnen. Ihre Begrüßung klang nicht sehr freundlich. Vermutlich wollte sie wissen, wer sie waren. Sicher gab es auch hier Feinde. Oder sie hatte etwas unerfreuliches mit Fenja besprochen. Vielleicht war sie aber auch immer so. Oder sie hatte Crowleys Gerede über sie gehört. Sehr wahrscheinlich er war nicht gerade leise. Wenn er so weiter machte würde er bald mehr Feinde als Freunde haben. Keiner wollte hören, das man so über einen redete, als sei man ein Ding, das erschaffen wurde. Jetzt kann er schauen, was er sagt. Das meinte sie sowohl bei auf sein Verhalten Sepes gegenüber, aber vielleicht auch die der Frau. Obwohl er sicher bei ihr tun würde, als hätte er nichts gesagt. Am wahrscheinlichsten wäre es, wenn er nicht verstand, was er gerade gesagt hatte. Ihr Gesicht zeigte wie immer keine Regung und sie blieb still.
Seine Antwort an Serpes wollte sie jetzt hören.