Hermine keuchte überrascht auf, als er sie so an den Rand der Straße zog und sich zwischen sie und diese schob. Sie würde sich wohl weder an diese Art, mit ihr umzuspringen, noch an seine seltsame Art der Fürsorglichkeit richtig gewöhnen. Ihre massive körperliche Unterlegenheit störte sie immer noch extrem, vor allem, weil sie sich ohne ihre Magie so machtlos fühlte. Und sie kannte es bisher nur, dass sie sich um andere kümmerte. Aber... Er meinte es gut, also würde sie sich jetzt einmal nicht beschweren. Sie merkte, dass er schlecht gelaunt zu sein schien, fragte aber nicht nach. Sie wollte nicht aufdringlich wirken.

Hermine stolperte fast, als er sie so in den Hauseingang schob, und seufzte leise. Da war Ron in seiner Tollpatschigkeit ja noch sanfter mit ihr umgesprungen. Gut, der war auch nicht zwei Meter groß und breit wie ein Schrank. Über seine Worte musste sie leicht lächeln. "Eine Straßenverkehrsordnung gibt es hier also nicht, gut zu wissen." Sie folgte ihm zur Bibliothek.

-> Stadtbibliothek

Hermine war blindlings los gerannt und eine Weile durch die Stadt gelaufen. Das Rennen half etwas, doch hatte sie Angst, wenn sie stehen blieb, würde alles über sie hereinbrechen. Sie brauchte Ablenkung, irgendetwas... Also drehte sie sich um und rannte zu der einzigen Person, die sie hier halbwegs als Freund bezeichnen konnte. Sie hatte ja niemanden sonst.

-> Raphaels Schmiede

In dieser Stadt war es seltsam. Ich zog meine Kapuze hoch und lief eine Weile durch die Straßen von Casus civitatem. Ich wusste nicht wie es ankam mit meinen weißen Haaren und den Spitzen ohren... so wie meinen schwanz... deshalb versteckte ich das alles, ich hatte Sorge, dass die Menschen mich vielleicht direkt verachten, daher lief ich so unentdeckt wie möglich durch die Gegend, ich brauchte erstmal einen Schlafplatz.

Hermine war auf dem Weg zu Raphaels Schmiede, da sie ihn dort am ehesten vermutete. Dabei war sie so in Gedanken versunken, dass sie nicht wirklich auf den Weg achtete. Ihr ging der gemeinsame Abend mit ihm einfach nicht aus dem Kopf, und sie ärgerte sich darüber und wurde von einem schlechten Gewissen gequält. So bemerkte sie die kleine Gestalt im Umhang (Luna) nicht, bis sie in sie hinein lief.

Wirklich wohl war mir nicht hier so alleine zu sein, zuhause mit der Familie war es eben doch ganz anders. Gerade als ich einer Kutsche auswich um nicht überrollt zu werden, wurde ich von hinten angerempelt und in den Matsch geworfen. Mein Umhang rutschte von meinen Ohren herunter, was gerade meine kleinste Sorge war. "Bah... na große Klasse." ich lag von oben bis unten im Schlamm. Echt toll, diese Menschen hier, wie ich es jetzt schon hasse.

Hermine sah entsetzt auf das Mädchen vor sich. "Oh bei Merlin, das tut mir so, so Leid!", rief sie aus und half ihr auf. Wieder einmal wünschte sie sich, sie hätte ihre Magie wieder, dann könnte sie das Mädchen von dem Schlamm befreien. Erst jetzt fielen ihr die Fuchsohren auf. Das war ja süß! "Hast du dich verletzt?", fragte sie besorgt nach.

Merlin? Was für Müll spricht die denn bitte ich ließ mir von diesem... Menschen, ja wahrscheinlich, hoch helfen und tat mit ganz unschuldigen aussehen, ein liebes Lächeln. "schon in Ordnung, dass passiert und nein ich bin nicht verletzt, danke." ich sah an mir herab, na toll jetzt war meine Kleidung ganz matschig. Meine Ohren zuckten daher schon ganz aufgeregt.

Hermine musterte ihr Gegenüber etwas genauer. Die sah ja lieb aus! Als sie sah, wie sie ihre Kleidung musterte, bekam Hermine ein schlechtes Gewissen. "Hast du etwas, wo du dich sauber machen und die Kleidung wechseln kannst?", fragte sie also. "Ansonsten könntest du mit zu mir kommen, ich hab noch einiges, und da könntest du dich auch duschen." Es war vielleicht nicht das Klügste, jemand Fremden einfach so mitzunehmen, aber das Mädchen wirkte so unschuldig und Hermine war ja Schuld an dem Ganzen.

Mit großen Augen sah ich zu dem Mädchen auf. "Nein... ich kam gerade erst in der Stadt an. Weder eine bleibe noch Wechsel Kleidung hätte ich... das wäre... wirklich lieb von dir, danke." es raubte mir kurz den Atem, dass dieses Mädchen so freundlich war, vorausgesetzt sie war es wirklich und tat gerade nicht so, um mich am Ende noch an einen Sklavenhändler zu verkaufen. Nun notfalls könnte ich mich wehren. Ein wenig schüchtern lächelte ich sie daher an, weil es ungewohnt war, jemanden so freundlich zu erleben.

Hermine lächelte sanft. Das Mädchen schien etwas schüchtern zu sein und recht hilflos. "Dann komm mit. Ich bin übrigens Hermine." Sie wandte sich Richtung Burg. "Du bist also neu in der Stadt? Wo kommst du denn her?" Sie war neugierig. Ob das Mädchen wohl auch aus einer anderen Welt kam? Oder gab es hier in Kaylenda viele solcher Menschen mit Tierohren? So wie es aussah, hatte das Mädchen sogar einen Fuchsschwanz!

-> Hermines Wohnbereich