Mir war es eindeutig zu voll hier in dieser Stadt, aber mir blieb auch nichts anderes übrig. Ich hatte eine Aufgabe und diese würde ich auch erledigen. Nur...wie genau? Das war mir selbst noch nicht ganz so klar aber mir würde schon etwas einfallen, es war vielleicht ganz gut, dass ich dieses Mädchen...Hermine getroffen habe, sie scheint naiv genug zu sein, um das ich etwas aus ihr heraus bekommen würde. Kurz seufzte ich und lief bedacht meine Haare und Ohren zu verstecken entlang der Straße. Nicht weit von dieser Burg, damit ich mich nicht verirren würde.

Irgendwann war es mir genug und ich lehnte mich an die Burgmauer an, hinein gehen wollte ich noch nicht, Hermine war sicher beschäftigt und ich wollte nicht stören. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen, wodurch meine Ohren leicht aus der Kapuze hinaus guckten und mein Schweif war schaute sowieso unter meinem Mantel hervor und wackelte aufgeregt hin und her.

Immer mal wieder leises Fuchsbellen ausstoßend rannte ich durch die Straßen. Hier und dort wischen die Leute erschrocken zu den Seiten auf. Es machte irgendwie Spaß sie zu erschrecken! Ich blieb schließlich mit leicht heraus hängender Zunge stehen und drehte mich ab und an um mich selbst, als würde ich meinen Fuchschwanz jagen. Im nächsten Moment hing ich allerdings in der Luft und knurrte auf, da ich deutlich spürte, wie mich jemand am Nackenfell gepackt hielt. Mit wütend funkelnden Augen drehte ich den Kopf soweit es ging und starrte in das Gesicht eines alten Mannes, welchen ich öfter in den Wäldern gesehen hatte. Urgss..nicht der Jäger schon wieder.. Ich hatte ihm das ein oder andere Mal seine Jagd wohl ziemlich verdorben. Nari! Die Stimme des Jägers dröhnte in meinen empfindlichen Ohren, so dass ich diese anlegte und nach dem Gesicht des Mannes schnappte. Dieser ließ mich abrupt los, so dass ich recht unsanft auf dem Boden landete. Dann wandelte ich mich in meine menschliche Gestalt. Aufgebracht bauschte sich mein Schweif auf Wie könnt ihr es wagen mich anzurühren! Ich ballte die Hände zu Fäusten und verfluchte die Tatsache, dass ich meinen Schirm nicht dabei hatte

Meine Ohren registrierten recht bald ein Fuchs gebelle? Ich sah auf und erblickte auf den Straßen einen, der ein wenig Ärger machte und es schien ihm Spaß zu machen, bis ein Mann ihn packte. Meine Ohren zuckten verärgert bei dem Verhalten des Mannes, wie kann er nur! Doch der Fuchs biss zurück wodurch er auf den Boden geworfen wurde und sich zurückverwandelte. Jemand wie ich? Mein Schweif rauschte sich genauso auf wie der des Jungen. Ich lief also auf schnellen leisen Schritten dort hin. In menschlicher Gestalt war ich ja glücklicherweise flinker, weshalb ich auf den Kopf des Mannes sprang, meine Hände packten ihn an den Schultern und schmissen ihn nach hinten um, ich selbst sprang dabei elegant über ihn hinüber und landete nur knapp vor dem anderen Fuchs, meine Ohren fasst die seinen berührend. Schnell lief ich wieder fort. Zu viel Aufmerksamkeit wollte ich nicht erregen.

Gerade wollte der Jäger schimpfend auf mich zutreten, da erhaschte ich den Blick auf weißes Haar, ehe der Jäger mit einem wütenden Aufschrei nach hinten umkippte und unsanft auf dem Allerwertesten landete. Ich selber stand einen Hauch eines Moments Auge in Auge einem Mädchen gegenüber, dessen Fuchsohren die meinen fast berührten. Auch unsere beider Schweife - welche aufgebauscht hin und her schlugen trafen sich fast. Doch dann hechtete das Mädchen einfach zur Seite und rannte davon. Hey, Weißschopf, warte doch mal! Es klang keineswegs abwertend, viel mehr überrascht. Ich warf dem Jäger einen kurzen Blick zu, wobei ich die Zunge heraus streckte, nur um dem Mädchen dann nachzulaufen. Jetzt warte doch gefälligst mal! Ich wandelte mich zum Fuchs und sprang dann nach dem Schweif des Mädchens und versuchte diesen mit dem Maul einzufangen um sie so fest zu halten.

Da ich in meiner menschlichen Gestalt die Geschwindigkeit eines Fuchses haben konnte, dafür aber nur ein normaler Fuchs war, konnte ich schnell diesen Mann hinter uns bringen. "Nenn mich nicht Weißschopf." gab ich trotzig wieder, damit wurde ich schon zu genüge bei den Verbannten aufgezogen. Doch er ließ mich nicht davon kommen, sondern bekam nun auch noch die Frechheit mir in den Schwanz zu beißen. Zwar hatte ich kurz den Reflex wunsch ihm davon ein Messer kurz in die Seite zu rammen, doch das durfte ich mir hier nicht auf öffentlicher Straße geben, also musste ich es hinnehmen und japste verärgert auf. "Was ist?" fragte ich, nachdem ich anhielt und ihn bockig ansah, meinen schwant dabei schützend zu mir ziehend.

Ich hing an Lunas Schweif, was mich überraschte. Ich hatte eher damit gerechnet dass sie zu schnell für mich sei. Den Schweif los lassend trat ich ein Stück zurück, nur um meine menschliche Gestalt anzunehmen. Tut mir leid! Wie soll ich dich sonst nennen? Es klang ein wenig zynisch - ja genervt. Immerhin habe ich dich zuvor noch nie gesehen! Etwas in mir hüpfte aufgeregt. Allgemein hatte ich alle verschiedenen Arten von Dämonen gesehen, war aber bisher nie einem anderen Fuchsdämonen begegnet. Meine Ohren zuckten aufgeregt und auch mein Schweif wollte nicht still halten. Ich bin Nari.. stellte ich mich dann knapp vor Das war..ziemlich imposant, was du da gemacht hast.. diese Worte waren ziemlich leise - und auch ein wenig mit Neid durchdrungen. Immerhin konnte ich nicht wirklich kämpfen - zumindest nicht ohne mein Katana.

Kurz überlegte ich nun selbst. "Luna..." erzählte ich ihm. "ich bin halt nicht von hier." war das einzige was ich ihm als Antwort dazu gab, dass ich von den Verbannten käme würde ich diesem Jungen lieber nicht sagen. Ich ließ nun wieder meinen Schwanz los, wenigstens hatte er es nicht übertrieben und es tat nicht wirklich schlimm weh. "Ich bin doch nur auf ihn drauf gesprungen, mehr war das nicht." wobei meine Ohren selbst etwas zuckten, was jedoch mehr daran lag, weil mir die Stadt und ihre Geräusche fremd waren. Ich musterte ihn nun genau und bemerkte dabei vorallem wie aufgeregt sein schwanz hin und her schlug.

Ich begann langsam um Luna herum zu gehen, um sie von allen Seiten betrachten zu können, dabei war mein Schweif hoch erhoben und die Spitze von ihm zuckte immer wieder. Auch klirrten bei jedem Schritt meine Fußringe. Oh..dann kommst du wohl aus einem der Dörfer. Dass sie von den Verbannten her kommen könnte ahnte ich nicht - geschweige denn hätte ich wohl auch nicht geglaubt. Dafür sah sie viel zu interessant aus. Ich konnte mir nicht verkneifen Lunas rechtes Ohr anzufassen - auch wenn ich es selber hasste, wenn man es bei mir tat. Uaaahh..ihr Fell ist ja genauso weich wie meins! Ich konnte nicht verhindern dass mir ein begeisteter Laut entfuhr.

Ich behielt ihn im Auge als er so um mich herum lief, meinen Schweif warf ich dabei angespannt hin und her. "Ist das ein Problem?" wollte ich schon fragen, da fasste er mir einfach ans Ohr? Ich war trotzig und packte einfach an seines zurück. "Du bist selber ein Fuchs! Wieso fässt du mir an die Ohren." was glaubt er, wer er war? Ich rümpfte kurz die Nase und zog die Kapuze wieder über den Kopf, die viele Sonne die gerade da war, tat so langsam weh, weshalb ich mir einen schattigen Platz zumindest suchen musste.

Hermine lächelte über Raphaels Vorsicht. Er schien sich wirklich Sorgen zu machen, dass sie sich noch überfahren ließ. Aufmerksam sah sie sich um, während sie so durch die Straßen liefen, und wandte sich dann schließlich an ihn. "Also, diese Scar... Was für Tränke macht sie sonst so?" Sie wollte wissen, was hier alles möglich war.

"Beruhigungsbutter?", fragte Hermine interessiert nach. "Und was für eine Auffassung hat sie dazu?", wollte sie dann wissen. Sie zuckte mit den Schultern. "Vielleicht kann ich etwas davon lernen, und dadurch auch mehr über die Funktionsweise der Magie hier erfahren. Und dadurch endlich meine eigene wieder in den Griff kriegen und nicht nur bunten Dampf produzieren." Es war wirklich frustrierend.