Die Küche ist geräumig, mit einer langen Küchenzeile und einem riesigen runden Tisch in der Mitte. Ein Leuchter hängt von der Decke und ein paar Rohre zieren die Wände. In der Küche herrscht meistens das pure Chaos. Töpfe und Pfannen stapeln sich, der Besen dient als Kochlöffel und mitten drin steht eine große Schüssel Karotten für Kleiner Onkel bereit. Denkt dran: wer den Boden zuerst berührt, hat verloren!

<< Veranda
>> Nebenzimmer

Kleiner Onkel stieß die Tür des Hauses mit der Schnauze auf und Pippi ritt hindurch. Sofort sprang Herr Nilson quietschend vor Freude von ihren Schultern und kletterte durch die Küche, in welcher sie sich nun befanden. "Herr Nilson!", tadelte Pippi ihren Affen, war ihm jedoch nicht böse. Sie schwang sich von dem Pferderücken hinunter und erlöste Kleiner Onkel von Trense und Koffer. Nicht dur das Gebiss der Trense wusch sie am Spülbecken aus, sondern auch das ganze Leder drum herum. Stirnriemen, Kehlriemen, Schnallen, Zügel - einfach alles wusch sie mit Wasser und einem alten Stück Kernseife, welches wohl der Vorbesitzer hier vergessen hatte. Als sie fertig war, hing sie die triefende Trense an eine Wäscheleine, die durch die Küche gespannt war. Eine Wäscheleine war schließlich zum Trocknen da.
Während Herr Nilson durch das Haus kletterte und alles auskundschaftete, suchte Kleiner Onkel wohl nach einem Eimer Karotten, doch Pippi musste erst noch einkaufen gehen. Vorher jedoch zog sie von allen Möbeln die Decken und Tücher hinunter, schließlich war das Haus ja jetzt wieder bewohnt. Und damit das gleich jeder sehen kann, bastelte sie gleich auch noch ein Schild, auf welchem mit krakeliger Schrift stand:

Wila Kuntabund. Hir wont Pippi Langstrumpf.


Das würde sie später am Zaun oder an der Veranda befestigen. Zufrieden betrachtete Pippi ihr Werk. Richtig schön war es geworden!

Pippi hörte von draußen Stimmen. Jemand rief "hallo". So laut, wie Pippi nur konnte, rief sie durch das offene Fenster: "Wer draußen ist, der komm herein. Es wird ja wohl kein Schneider sein!" Sie entdeckte @Kilgrave an ihrem Gartenzaun stehen. So weit sie konnte beugte sie sich aus dem Fenster und winkte dem Fremden fröhlich zu.

Pippi kletterte durch das Fenster und setzte sich auf die Fensterbank.

>> Garten (dann wirds einfacher zu schreiben, ich antworte gleich im Garten noch mal)

In der Küche mahlte sie schon einmal die Kaffeebohnen. Die Mühle - alt und verrostet - quietschte ganz fürchterlich. Damit es nicht ganz so schlimm klang, sang Pippi eben ein kleines Liedchen lautstark. Schließlich war der Kaffee fertig gemahlen und sie schüttete das komplette Pulver in einen Topf, goss Wasser darauf und vermischte alles kräftig mit einem Besenstiel, der in der Ecke lehnte. Das ganze stellte sie auf den Herd und während der Kaffee im wahrsten Sinne kochte, deckte sie schon einmal den runden Tisch. Zwei normale Tassen auf Untersetzerchen zählten zum Gedeck, eine ganz kleine Tasse für Herrn Nilson und eine große Schüssel für das Pferd. An der Stelle, wo die Schüssel stand, störte natürlich der Stuhl. Deshalb packte sie das Teil und katapultierte es aus dem Küchenfenster hinaus, durch welches sie gerade noch hinein geklettert war. An Herr Nilsons Stuhl hingegen holte sei einen alten Topf sowie ein paar zerrissene Kissen hervor, die sie auf dem Stuhl stapelte, sodass Herr Nilson ebenfalls über den Tisch sehen konnte. Schließlich, als ihr Kaffee schon wild blubberte, stellte sie den Herd aus und schüttete das Wasser-Kaffeepulver-Gemisch ungefiltert in alle Tassen und Schüsseln. "Möchte noch wer Kekse?", fragte sie energiegeladen und kramte ein paar harte Dinger vom letzten Weihnachten aus den Tiefen ihres Gewürzschrankes. Auch diese stellte sie gastfreundlich auf den Tisch. "Bitte. Langt zu. Wir haben genug!", forderte sie alle, ob Mensch oder Tier, großzügig auf sich zu bedienen. "Und deine Jelika versteckt sich also gerne in Bäumen?", fragte Pippi Kilgrave und vertauschte schon wieder sämtliche Namen.

--> Pippis Garten

Das Gör kletterte jetzt übers Fenster zurück in die Küche. Hier war alles ziemlich alt, aber auch groß. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, in welch großem Haus das Mädchen ganz alleine wohnte. Und das wohl ohne Erwachsene. Reichte es nicht, mich die ganze Zeit mit ihrer schrillen Stimme zu nerven, begann sie jetzt auch noch ein Lied zu singen. Und das in einer Lautstärke, daß man Ohrenschmerzen davon bekam. Ich verzog schmerzerfüllt mein Gesicht. Aber wenigstens kochte sie brav Kaffee. Und das ganz ohne Befehle. Allerdings war es genau, wie ich mir dachte. Sie konnte natürlich keinen Kaffee kochen. Aber notfalls würde ich das auch noch selbst können. "Hat man Dir nicht beigebracht, wie man Kaffee kocht? Doch nicht mit einem verdreckten Besen!", meinte ich angewidert. Noch bevor sie die Kekse auf den Tisch stellte, war ich mehr als bedient. Dennoch probierte ich mal einen Keks. "Nein, eigentlich nicht." Noch nie was von Hygiene gehört? Die Kekse gingen ja. Sie fragte mir eindeutig zu viel. "JESSICA!", verbesserte ich Pippi. "Wir gehören zusammen. Aber das muß sie noch begreifen. Sie ist noch in der Trotzphase! Schließlich habe ich sie aus der Gosse geholt!" Aber wirklich ging sie das nichts an.

Mir fiel dann ein großer Wandschrank in der Ecke auf. Die Gelegenheit. "Ich denke, es ist an der Zeit, in den Schrank zu gehen!", versuchte ich ihr das schmackhaft zu machen. Kaum zu glauben, daß ich halbwegs normal sprach. Ehe sie mich noch weiter nervte.