Meine Flügel waren weg und ich wusste nicht warum. Ich setzte mich in die Hocke und Umschlag meine Beine. Ich war mehr angezogen, aber meine Flügel waren weg. Nach ein paar Sekunden fing ich bitterlich zu weinen. Zu dem war ich noch allein und niemand war da um mir zu helfen. Immer musste ich mich verstecken. Und jetzt saß ich ohne Flügel auf einer fremden Lichtung. Ich war so verletzlich. Wie kann das sein? Ich hab noch nie meine Flügel verloren. Bekomme ich sie je wieder? Und was ist das für ein scheiß yort, an dem man alleine ist? Ich fühl mich so scheiße. Und alles schmerzt auch noch wegen dem Aufprall.

Ich sah nicht nur hastig umher, sondern lauschte auch. Auch wenn mein Gehör ja bei weitem nicht so gut war wie das von Jax. Der Dobbermann knurrte kurz mürrisch und nieste dann, ehe er sich begann wegen dem Regen - welcher noch immer sein Fell dunkler färbte - aus dem Fell zu schütteln. Ich tätschelte seinen Kopf, ehe ich vorsichtig hinter dem Baum hervor trat. Hallo. Ließ ich kurz angebunden vernehmen. Ich war eher nicht so der Typ, der auf andere zuging. Doch vielleicht konnte mir diese Frau ja sagen wo wir hier waren? Ich fischte an meiner Hosentasche herum und zog schließlich die Hundeleine aus dieser hervor. Rasch band ich diese an das Halsband von Jax, wobei ich mich ja hinkauern musste. Jax hielt artig still und leckte mir dann durch den Maulkorb sachte über die Hand. Die ganze Zeit über behielt ich die Fremde im Augenwinkel im Blick - bereit jederzeit - sollte ein Dämon auftauchen um sie zu fressen - fort laufen zu können.

Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als ich ein Hallo vernahm. Ein kleiner Funken Hoffnung meinte in mir. Ich war nicht alleine. Vielleicht war die Person ja auch von hier. Ich hob den Kopf und schaute mich um. Neben einem Baum stand ein Mann mit einem Wesen, das ich nicht kannte. Ich stemmte mich nach oben und stellte mich hin.
Hallo, wer bist du? Und wo sind wir hier? Kann man dir überhaupt vertrauen?Ich bin Balios Anria Prokla kurz Ria oder Lio. Können wir Freunde sein?
Ich legte den Kopf kurz fragend schief.
Dann machte ich ihn gerade. Diese Situation war merkwürdig. Ich bat einem Fremden meine Freundschaft an. Ich kann echt bescheuert sein. Man war diese Situation komisch.
Ich brach in lachen aus. Ich konnte es nicht verhindern, so war ich nun mal. Ich fing an lauter zu lachen.

Freunde.. Ich erhob mich wieder und sah die Frau dann kalt an, aber sicher nicht weil sie lachte, sondern weil ich mich automatisch gedanklich und seelisch von ihr Distanzierte. Was weiß ich.. erwiderte ich knapp auf ihre Frage wo wir sind. Immerhin kannte ich den Ort selber nicht. Ich wand den Kopf zur Seite, so dass man nun deutlich die Zahlen an meinem Nacken sehen konnte . Ray. Meine Stimme war tonlos - ja emotionslos, als ich den Namen nannte, welcher mir gegeben worden war. Auch wenn ich den Namen nur trug, damit uns die Kindermädchen des Waisenhauses nicht mit unseren Nummern riefen. Ich brauche keine Freunde. Ich habe Jax. Der genannte wuffte kurz in Bal's Richtung.

Oh er war also mehr ein Einzelgänger. Als ich so da stand und ihn ansah, viel mir die Nummer auf dem Hals auf. Das war mir aber egal. Jetzt im Stehen sah er jünger aus als ich.
Wenn du dein Wesen hast, dann geh ich mal alleine weiter. Ich möchte deine Einheit ja nicht zerstören.
Schön war er ja, aber defenitiv zu jung für mich. Und sein Wesen gab komische Geräusche von sich. Er war mir unheimlich. Ich wandte mich zum gehen.

Ich seufzte, fast schon frustriert und rieb mir dann meinen Nasenrücken. Ich muss verrückt sein..wahrscheinlich habe ich einen zu großen Hagel auf den Kopf bekommen.. Ich wand mich der Fremden zu. Warte.. Ich ging, wenn auch sichtlich im Schneckentempo, näher zu ihr. Blieb dann aber einige Schritte von ihr entfernt stehen. Wer weiß..wo wir hier sind, und was für..Wesen es hier gibt.. Ja war mir gefolgt - nicht zuletzt da er an der Leine befestigt war. Und das hier..dieses Wesen, wird als Hund bezeichnet. klärte ich die Fremde dann auf. Er beschützt mich ..und vielleicht auch dich..

Ich drehte mich um. Ein Hund also. Normalerweise wäre das beschützen egal für mich gewesen. Als ich noch meine Flügel hatte. Die hatte ich aber nicht mehr.
Ist bestimmt nicht falsch jemanden an meiner Seite zu haben. Aber ein Kind mit einem Hund? Wo war ich bloß gelandet?
Ich überlegte einen kurzen Moment. Ich hatte Wegesschilder bemerkt. Vielleicht war das ein Weg in eine Stadt oder so.
Okay. Das ist inordnung. Normal hätte ich Flügel und könnte mich selber beschützen. Aber ohne sie bin ich verletzlich. Da brauch ich jede mögliche Beschützung.
Hoffentlich schreckt ich ihn damit nicht an. Immer hin war das die Wahrheit. Und er sah so als sollte er nich alleine gehen.

Flügel? Okay, wer von uns beiden ist hier nun verrückt? Ich tätschelte Jax Kopf und ging nun weiter, achtete jedoch darauf dass ich Bal nicht zu nah kam. Los. Ich nickte in die Richtung, in welcher ich vermutete dass die Schilder waren - immerhin war Bal ja in diese Richtung los gegangen. Ob Jax sie beschützen würde, wusste ich nicht. Denn normalerweise beschützte der Dobermann nur diejenigen, bei denen ich es ihm befahl. In meinem Gesicht und vor allem meinen Augen konnte man keinerlei Emotion sehen.

Ich ging mit ihm und folgte den Schildern. Er wirkte Regungslos und Emotionslos. Als ob ihn nichts mehr schocken könnte. Für sein Aussehen, war er vom Charakter schon ziemlich Alt. Wie kann das sein? Er ist doch noch ein Kind. Wer hat ihm das angetan?
Ich ging einen Schritt schneller, damit er ja nicht zu nah an mich ran kam. Er wirkte zu gefährlich auf mich.

=> Marktplatz, Portalstadt

Ich schwieg nur und lief dann im Abstand zu Bal neben ihr her. Ob es Bücher zu diesem Ort gab? Und über die Wesen die hier lebten? Gedanken versunken stolperte ich fast über eine hoch ragende Wurzel, schaffte es aber mich strauchelnd ab zu fangen. Kurz erfasste mich in diesen Sekunden Panik - da ich ja die Wurzel durch den Stiefel hatte spüren können. Es hatte sich fast wie der Griff eines Dämonen angefühlt. Für eine Mili-Sekunde huschte Angst durch meine Augen, ehe sie wieder jegliche Emotion verloren. Jax wartete sichtlich angespannt bis ich weiter ging.

--> Marktplatz, Portalstadt

Ich hatte es geschafft. Erfolgreich hatte ich mich rauschleichen. Nun nicht mehr in der Sicht des Waisenhaus, fing ich an zu rennen. Ich rannte so schnell wie es nur ging. Hauptsache ich musste nicht zurück an diesen schrecklichen Ort. Ich verfluchte meine unbekannten Eltern dafür, dass sie mich dort gelassen hatte. Die Betreuer für das was sie getan hatten und die andern Kindern für die Herachie.
Auf einmal hatte sich kurz vor mir ein Portal geöffnet. Ich war so schnell das ich nicht bremsen konnte und blindlings reinflog.
Hart landete ich auf meinen Po. Sofort fing er an zu schmerzen. Wo war ich überhaupt? Der Ort sah nicht aus wie Peking. Ganz abgesehen davon, dass ich in einem Wald gelandet war. Plötzlich wurde ich traurig. Ich hatte niemanden und nun war ich auch noch an einem völlig fremden Ort. Ich Umschlang meine Beine ganz fest mit den Armen und begann zu weinen. Die Flucht war mir so sinnvoll erschien. Und dann das. Nach ein paar Augenblicken weinte ich bitterlich. Warum passierte mir bloß immer scheiße? Ich war vom Schmerz und der Trauer wie gelähmt. Nicht einen einzigen Muskel konnte ich bewegen. Es tat alles fiel zu sehr weh.

Wie immer, wenn ich mich in der Nähe der Portale - oder vielmehr in dem Wald welcher diese umgab - befand, lief ich in meiner Tiergestalt herum. So war ich für Menschen eben nur als Fuchs erkennbar. Gerade hopste ich fröhlich über eine Wurzel, als das für mich inzwischen bekannte, Geräusch eines Portals erklang. Mit gespitzten Öhrchen orientierte ich mich dem Geräusch ach Aaahh das Nordportal. Mal sehen was dieses mal angespült wurde! Ich fiepte kurz und lief dann los. Schon bald kam die kleine Lichtung, welche um das Portal auftrat, in mein Blickfeld. Nicht nur diese. Ein Wesen kauerte nur wenige Schritte vor dem Portal am Boden. Ich gab das typische Fuchsbellen von mir, um auf mich aufmerksam zu machen, ehe ich näher an das Wesen heran lief und dieses schnuppernd umkreiste. Dabei wedelte mein Schweif hin und her, ehe ich schließlich vor dem Wesen stehen blieb und erneut wuffte. Dann verwandelte ich mich in meine menschliche Gestalt zurück. Tsts..was gibt es denn da rumzuheulen? Meine Ohren wippten vor und zurück, während mein plüschiger Schweif hin und her wackelte. Meine Arme verschränkte ich im Nacken und sah so auf das Mädchen herunter.

Ich vernahm ein mir unbekanntes Geräusch. Doch ich schaute nicht nach. Darauf umkreiste mich das Geräusch von Pfoten. Kurz darauf wurde ich angesprochen, was es denn rum zu heulen gäbe. Ich bin an einem fremden Ort und ganz alleine. Noch dazu bin ich durch dieses Portal gefallen und voll auf meinem Po gelandet. Mir tut alles weh. Ich bin übrigens Jen und du?
Als ich nach oben schaute, saß da ein Junge vor mir. Er sah nicht aus als wäre er viel älter als ich. Ich urteilte das er jünger sein musste als ich. Immer noch liefen Tränen meine Wangen hinab. Ich war einfach nur Traurig. Konnte er mir überhaupt helfen?

Ich rollte mit den Augen Pfftt ihr Wesen seid immer so lustig! Fallt immer so dumm auf irgendwas, wenn ihr durch die Portale kommt! Ich giggelte, ehe ich mich erhob und eine Art Salut andeutete. Ich? Ich bin Nari Mari! Der beste Bote in ganz Kaylenda! Antwortete ich dann und hielt dem Mädchen - zumindest sah das Wesen weiblich aus und roch auch so - meine rechte Hand. Na komm schon, hoch mit dir, ehe dich die Waldflöhe beißen. Von Lilith hatte ich gelernt freundlich mit den Wesen umzugehen, welche aus den Portalen schritten - auch wenn ich es nicht wirklich verstand. Was war Freundlichkeit und was brachte sie einem? Meine Ohren schnippten kurz. Wobei, vielleicht sind dir ihre Bisse ja ganz recht m? Neckte ich Jen dann.

Dankbar nahm ich seine Hand an und stand auf. Ich fand ihn frech. Dennoch konnte ich seine Hilfe gut gebrauchen.
Mein richtiger Name ist Jennifer Brooklyn Lorpez. Viele im Waisenhaus haben mich auch Lenny oder Brooks genannt. Aber am besten nennst du mich Jen. Und ich bin ein Mensch. erklärte ich mit noch leicht zittriger Stimme vom weinen. Er schien keck, gleichzeitig allerdings auch freundlich zu sein. Ich fing an ihm zu vertrauen.