Noch einmal nickte. Erstmal also schauen, dass es so normal wie möglich ablief, aber trotzdem dabei die Augen offen halten. Ich hatte schon verstanden. Die Leute sollten nur nicht in Panik geraten oder Angst bekommen. Das konnten wir gar nicht brauchen. "Gut, dann sehen wir uns", verabschiedete ich mich von Lilith, um Naris Leichnam wegzuschaffen. Ich verschwand im Dunkeln der Nacht und nachdem ich mich um Naris Leichnam gekümmert hatte, kehrte ich in unsere Basis zurück.
"Verstanden", meinte ich mit einem Nicken und in einer plötzlichen Eingebung legte ich meine Hand auf die von Lilith, welche auf meiner Schulter ruhte. Einen Moment lang blieb ich so verharrt, ehe ich mich löste und wieder zu Nari hinunterbeugte. Ich zog meinen eigenen Mantel aus und verbarg Nari darunter. Solange es noch dunkel war, würde ich ihn wegbringen. Lilith hatte ich sich ebehnso abgewandt, als ich es getan hatte und als ich zu dieser sah, trafen sich unsere Blicke. "Wie soll es weitergehen?", fragte ich sie dann schließlich. Vermutlich würde sie den anderen beiden auch Bescheid geben, doch so ein Vorfall kurz vor dem Fest des Lebens.
Ich hatte Lilith den Mantel weitergereicht und wartete dann ihr Urteil ab. Doch da sie nichts sagte, konnte es nichts Gutes heißen. Vermutlich konnte sie auch keine Spur aufnehmen. Ich blickte noch einmal zu Nari hinab, ehe ich wieder aufstand und meinen Kopf Lilith zuwandte. "Ich werde mich darum kümmern", meinte ich zu ihr und beobachtete sie, wie sie ihrer Frustration etwas Luft ließ. Ich konnte sie allerdings verstehen. Das war ein schlechtes Zeichen. "Mach dir keine Sorgen. Wir werden den Übeltäter schon finden", sprach ich mit beruhigender Stimme zu Lilith. Ich wusste, dass die Chancen gering waren, aber für die Sicherheit der Stadt mussten wir.
Ich beobachtete Lilith bei ihrem Tun und wollte ihr dann schon folgen, als mir noch etwas ins Auge fiel. Ich blieb noch kurz und untersuchte etwas genauer die Brandstelle. Und tatsächlich fand ich einen verbrannten und nun zusätzlich durchnässten Mantel, welchen ich vorsichtig aufhob und einen Moment lang betrachtete. Vielleicht konnte er uns ja einen Hinweis geben. Dann wandelte ich mich wieder in einen Falken, um von der Luft aus nach Lilith zu suchen. Den Mantel hatte ich in einer meiner Krallen. Als ich bei Lilith ankam, blickte ich geschockt auf die Leiche, die Lilith gefunden hatte. Ich wandelte mich wieder zurück und näherte mich Naris leblosem Körper. "Ein sauberer Schnitt der Kehle entlang", stellte ich fest, nachdem ich Naris Leichnam kurz betrachtet hatte. Ich blickte zu Lilith hoch.
Der Rauch verzog sich allmählich und ich hatte mir gerade die Brandstelle näher ansehen wollen, um die Ursache zu finden, als Lilith ankam. Sogleich ließ ich von der Brandstelle ab und wandte mich zu Lilith um, um ihr einen Überblick geben zu können. "Ich bin auch erst kurz vorhin gekommen, von dem Übeltäter fehlt bisher jegliche Spur. Ich war damit beschäftigt, das Feuer zu löschen. Es scheint aber keine Verletzten zu geben. Gerade wollte ich mir die Brandstelle genauer ansehen", fasste ich zusammen und deutete auf die Stelle, wo zuvor noch der dichteste Rauch aufgestiegen war, welcher sich aber nun auch fast gänzlich verzogen hatte.
Als ich bei der Brandstelle ankam, waren schon einige Leute dabei, etwas gegen das Feuer zu unternehmen. Ich zögerte nicht lange und wandelte mich wieder zurück. Mit meiner Wassermagie beschwor ich zwei Kugeln aus Wasser herauf, die ich über dem Feuer platzen ließ. Ein Regenschauer ergoss sich über den züngelnden Flammen, doch konnten sie dadurch auch gelöscht werden.
Ich hatte mich noch von Jennifer und Nari verabschiedet und kümmerte mich dann um die Vorbereitungen. Damit konnte ich mich den ganzen Tag beschäftigen. Erst als es Abend und auch allmählich dunkel wurde, ließ ich es für heute gut sein. Der Wachdienst mit Lilith stand an und irgendwie freute ich mich darauf. Doch das Aufsteigen von Rauch lenkte mich ab. Ich wandelte mich in den Falken und flog zu der Stelle, wo der Rauch herkam.
"Nun, das ist doch schon mal was", meinte ich lächelnd zu Jennifer. Von Nari hatte ich wieder abgelassen und aufgehört, ihn den Kopf zu tätscheln. Auf seine Worte hin, dass er Jennifer noch zum Gasthaus bringen würde, nickte ich verstehend. "Natürlich, mach das nur. Lilith ist los, um einige Leute für die Stände für das Fest des Lebens aufzusuchen. Wo genau sie hingeht, hat sie mir nicht gesagt, aber schaue am besten bei den Leuten, die Lilith kennt oder eben in Frage kommen würden. Ansonsten könntest du bei Raphael vorbeischauen. Mich würde es nicht wundern, wenn Lilith ihn nach Hilfe fragen würde", meinte ich dann zu Nari. Ich selbst würde hier wohl überwiegend auf dem Marktplatz bleiben und mich um den Aufbau kümmern.
Es brauchte nicht einmal eine herausragende Beobachtungsgabe, um zu sehen, was Nari von mir erwartete. Also tat ich ihm den Gefallen und tätschelte kurz seinen Kopf, als er so aufdringlich nahe kam. "Wirklich aufmerksam von dir. Ich hoffe doch, dass du dich inzwischen etwas auskennst, Jennifer?", wandte ich mich dann von Nari an Jennifer, welche leicht zusammengezuckt war. Aber immerhin hatte sie nicht sofort Reißaus genommen. Dann ging ich aber gleich zu dem über, weswegen ich eigentlich gekommen war. "Nari, Lilith und ich würden deine Dienste als Botschafter gerne in Anspruch nehmen. Wir fangen mit der Planung für das Fest des Lebens an und bräuchten einen schnellen Weg, um miteinander kommunizieren zu können", erklärte ich dem Fuchsjungen.
Als Falke war ich über die Stadt geglitten und hatte Ausschau nach dem Fuchs gehalten. Schließlich hatte ich ihn nach eine Weile dann auch entdeckt und zwar zusammen mit Jennifer, die am Tag zuvor schon bei uns gewesen war. Langsam verlor ich an Höhe und als ich schließlich nahe dem Boden war, wandelte ich mich wieder zu meiner menschlichen Form um, wobei ich vor den beiden zum Stehen kam. Ich hoffte nur, dass ich Jennifer damit keinen Schrecken einjagen würde... "Nari, Jennifer. Hallo", begrüßte ich die beiden freundlich. So wie ich vermutete, zeigte Nari Jennifer wohl die Stadt.
"Bis heute Abend!", verabschiedete ich mich von Lilith. Dann ging ich ebenso hinaus und wandelte ich mich zum Falken. Hoch stieg ich in die Luft und hielt Ausschau nach Nari.
Ich erwiderte Liliths Lächeln natürlich. Wie konnte ich denn auch nicht, wenn mich ihr Lächeln jedes Mal aufs Neue glücklich stimmte. Ebenso schweigend folgte ich Lilith dann hinunter.
Ich half Lilith noch beim Abräumen und als der Tisch wieder leer war, war ich dann auch soweit. Meinen Mantel, den ich vorsorglich mitgenommen hatte, als ich aufgestanden war, hatte ich mir bereits wieder übergezogen. "Nach dir", meinte ich dann zu Lilith zum Zeichen, dass wir gehen konnten und ich ihr folgen würde. So wie ich es eben schon immer getan hatte.
"Ich kann mich später nach ihm umsehen", meinte ich mit einem beruhigenden Lächeln zu Lilith. Mir ging ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf, dass Nari als Vermittler zwischen Lilith und mir perfekt wäre. Als Falke sollte es aber kein großes Problem sein, ihn später zu suchen. "Gut, dann sehen wir uns spätestens beim Wachdienst wieder", nickte ich auf ihr Einverständnis hin, wobei es schon schön wäre, wenn wir uns dazwischen nochmal sehen könnten. Na ja, aber das würde sich dann vielleicht schon irgendwie ergeben.
"Hört sich gut", meinte ich zustimmend. Wir würden dann auch Rücksprache halten müssen, denn wenn ich mich um den Aufbau kümmern sollte, musste ich wissen, wo die Stände stehen würde und für wie viele Platz sein müsste. Auch für die Schau- und Trainingskämpfe brauchte es entsprechende Plätze sowie Bühnen für etwaige Vorführungen. Das Fest würde einiges an Zeit in Anspruch nehmen, das wusste ich jetzt schon, aber das Ergebnis würde es dann hoffentlich wert sein. "Soll ich dir Gesellschaft leisten?, fragte ich sie, denn sollte doch etwas sein, würde sie nicht auf sich alleine gestellt sein. Wobei ich Vertrauen in Lilith und ihre Fähigkeiten hatte, aber ich müsste meinen eigenen Pflichten ja genauso nachkommen.
Ich nahm wahr, wie sie mir über den Rücken strich, was mich wieder lächeln ließ. Ich wartete dann noch, bis der Tee fertig war, ehe ich diesen in zwei Tassen füllte und eine davon vor Lilith stellte. Mit meiner eigenen Teetasse setzte ich mich zu Lilith an den Tisch. "Lass es dir schmecken", wünschte ich ihr und nahm mir dann, etwas zu essen. "Ich werde heute auch mit der Planung für das Fest des Lebens beginnen, weswegen ich später zum Marktplatz gehen werde", informierte ich Lilith über meine Pläne für heute.
Zurück in der Küche setzte ich noch schnell eine Kanne Tee auf und wartete dann, bis Lilith dazustoßen würde. Neben dem Tee würde es dann frisches Obst und Brot, welches ich selbst gebacken hatte, zum Frühstück geben. Und natürlich sonst noch Sachen, die Lilith mochte.
Immer noch lächelte ich leicht. "Freut mich zu hören", sagte ich und ging dann schon wieder Richtung Tür davon. "Ich lass dich dann mal umziehen. Frühstück ist schon fertig", informierte ich sie und damit ging ich auch schon wieder zur Tür hinaus. Lilith war wach, damit war die erste Aufgabe des Tages erledigt. Na ja, die zweite, wenn man bedachte, dass ich schon Frühstück gemacht hatte. "Ich warte in der Küche!"
Vorsichtig klopfte ich zuerst an Liliths Tür an, ehe ich diese leise öffnete und eintrat. So wie es schien, schlief Lilith noch tief und fest. Ich trat an ihr Bett heran und rüttelte leicht an ihrer Schulter. "Aufwachen", meinte ich mit sanfter, aber bestimmter Stimme. "Ich hoffe doch, dass du gut geschlafen hast", meinte ich leicht lächelnd.
"Hey, dafür bin ich doch da", erwiderte ich auf ihren Dank hin und ich machte es ja auch wirklich gerne. Ich war froh, wenn ich ihr helfen und ihr so nahe sein konnte. Als sie gegangen war, räumte ich noch ein bisschen auf, ehe ich mich dann selbst in meinem Zimmer schlafen legte.
Am nächsten Morgen war ich schon wieder früh auf den Beinen und machte das Frühstück, wobei ich auch darauf achtete, dass ich Liliths Lieblingssachen auftischte. Als ich fertig war und zufrieden mein Werk betrachtete, fehlte dann nur noch Lilith. Da ich annahm, dass sie noch schlief, entschloss ich mich dazu, sie aufzuwecken. So ging ich in ihr Schlafzimmer.
Legende: Admin,
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