Zitternd setzte ich mich hin. Hier wollte ich nicht sein. Die beiden machten mir Angst. Und noch weniger wollte ich ohne Nari in einem Raum mit ihnen Reden. Ich senkte meinen Blick auf den Boden.So wie im Waisenhaus, wartete ich, bis die Erwachsenen sprachen. Da das bei so einem Gespräch immer der Fall gewesen war. Und so ein Gespräch kam nur, wenn wieder eine Pflegefamilie, die Adoption von einem der Kinder abgelehnt hatte.Das war dann so einmal im Jahr, um klar zu machen, wie scheiße wir doch waren.

"Wie du wünscht", antwortete ich auf Liliths Worte und lächelte Jennifer dann freundlich an. Ihre Körpersprache verriet mir, dass sie sich nicht ganz wohl zu fühlen schien, weshalb ich Liliths Worten zustimmte, dass sie keine Angst vor uns zu haben brauchte. "Du hast ja bereits Bekanntschaft mit Nari gemacht. Hat er dir schon etwas über unsere Welt erzählt?", fragte ich Jennifer dann. "Wenn ja, was weißt du dann schon alles?"

@Jennifer Brooklyn Lorpez

Ich musste kurz überlegen. Was hatte Nari mir erzählt. Doch durch meine Angst kam ich nicht mehr drauf. Zu meiner Angst kam jetzt auch. Noch Verzweiflung. Ich weiß es nicht. gab ich ehrlich zu. Trotz der Worte traute sie den Fremden nicht. Bestimmt hatte die ihre eigenen Pläne, sowie der Leiter vom Waisenhaus und das mochte ich nicht. Anstatt mich zu entspannen, kauerte ich mich noch mehr zusammen.Am liebsten würde ich jetzt zu Marie gehen. Meiner einzigen Freundin im Waisenhaus. Jedoch bin ich hier ja wohl gefangen. Also muss ich jemanden trauen. Und zu mindest Lilith ist ja eine Anführer in und wenn sie mit Livio abhängt ist das bestimmt ein gutes Zeichen.
Ich entspannte mich und ging in eine lockere Haltung über. Meine Angst keimte zwar noch,aber für den Moment hatte ich sie überwunden.

Ich bemerkte ihre Körpersprache durchaus und seufzte innerlich. Da würde ich mich wohl anstrengen müssen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. "Du scheinst dich nicht sonderlich wohlzufühlen. Kann ich dir vielleicht etwas Gutes tun?", fragte ich freundlich nach. Ich wollte sie dann auch nicht gleich mit den ganzen neuen Informationen überfordern.

Habt ihr was zu trinken? fragte ich vorsichtig. Denn ich wusste ja nicht, ob er das nutzen könnte um mich zu vergiften. Jedoch entspannte ich mich, da er nicht direkt auf mich losgegangen war. Da ich eh nur das besaß, was ich am Körper trug, konnte sich ausrauben sowieso nicht lohnen.

Elisabeth durchquerte den Flur und trat in den Gemeinschaftsraum. Sie sah sich um und entdeckte Livio. Gut. Sie grüßte kurz. Gegenüber von ihm saß ein ihr unbekanntes Mädchen. Elisabeth erkannte das sie sich hier nicht wohlzufühlen schien und doch etwas Angst hatte. Sie schien nicht von hier zu sein. Sie kannte Livio nicht und konnte deshalb nicht einschätzen wie er wahr. Aber er wirkte auf sie nicht besonders böse. Vielleicht täuschte der Schein. Sie würde sehen. Elisabeth wusste nicht ob sie sich setzten durfte. Normalerweise hätte sie es darauf ankommen lassen und sich einfach hingesetzt, aber sie war in einer neuen Welt und konnte ihr gegenüber noch nicht einschätzen. Es wäre nicht klug sich sofort Feinde zu machen. Sie hasste es dumm rum zu stehen, ließ sich aber nichts anmerken und sah Livio abwartend an.

Ich wollte Jennifer gerade antworten, als dann auch Elisabeth in den Raum trat. Ich wollte dies dann gleich nutzen, um aufzustehen und etwas zu trinken zu holen. "Hallo, Elisabeth. Setz dich zu uns", bot ich an und deutete auf das Sofa. "Wie wär's, wenn ich uns etwas Tee mache?", schlug ich vor, denn bestimmt brauchte Elisabeth auch etwas.

Das klingt gut. sagte ich an Livio gewandt. Misstrauisch beäugte ich das Mädchen. War sie gekommen um mich zu töten? Ich beschloss, dass es nicht so war und nutzte den Namen, den Livio genutzt hatte um sie anzusprechen. Das Tat ich meistens so.Hallo Elisabeth, Ich bin Jennifer. Kurz Jen. stellte ich mich respektvoll vor. Ich fand das ich dass zu mindest tun sollte, wenn wir uns in einem Raum aufhielten.

Hallo, Livio., meinte sie und setzte sich. Tee. Tee hieß Wasser. Sie hasste Wasser. Das vertrug sie als Vampir auch nicht. Es machte nur durstiger. So ähnlich wie bei Salzwasser für Menschen, hatte sie mal gehört. Auf Dauer würde es auffallen, wenn sie nie etwas trank, das wusste sie. Aber was sollte sie machen. Sie schüttelte verneinend den Kopf, bedankte sich aber trotzdem. Elisabeth neigte dann leicht den Kopf in Richtung Jennifer. Sie musste sich ja nicht mehr vorstellen. Auch neu hier?, fragte sie, nur um etwas gesagt zu haben. Sie mochte zwar Ruhe, aber es wäre ihr an Jennifers Stelle unangenehm. Sie war schließlich etwa... Dreizehn, vierzehn Jahre alt und hatte keinerlei Waffen dabei, sie wusste nicht ob das alles eine Falle war und man sie umbringen wollte. Außerdem konnte sie vielleicht so mehr über sie erfahren.

"Gut, dann eben nur für uns, Jennifer", nickte ich und wuselte in die Küche davon, um Tee zu machen. Nach einer Weile kam ich zurück, wobei ich ein Tablett trug, auf dem zwei Tassen standen. Eine davon reichte ich Jennifer. "Hier, bitte schön." Dann wandte ich mich an Elisabeth. "Kann ich dir denn irgendwie helfen?", fragte ich sie, denn ganz ohne Grund war sie vermutlich nicht hier. Oder sie hatte einfach nur das Bedürfnis nach Gesellschaft gehabt.

Elisabeth fragte ob ich auch neu hier sei. Ja bin heute erst durchs Portal gefallen.Und du? erklärte ich ihr. Ich möchte sie. Sie schien nett zu sein.Livio verließ den Raum. Trotzdem fühlte ich mich hier nicht zu Hause. Ein paar Minuten später kam Livio mit einem Tablett auf dem zwei Tass kamen wieder. Vorsichtig nahm ich die Tasse vom Tablett und wärmte mich an ihr.Danke sagte ich zu Livio.

Also war sie wirklich neu hier. Ich auch, aber schon vor zwei Tagen.
Als Livio nach ein paar Minuten wiederkam meinte Elisabeth auf seine Frage Nicht wirklich, aber es würde mich interessieren was es den für Gruppen gibt. Kann man hier irgendwo eine Bibliothek finden? Das wäre praktisch. Dann könnte sie nachlesen, was es so für Wesen oder ähnliches gab. Sie hatte schon welche gesehen und Livio sah auch nicht nach einem Menschen aus. Sie laß eh sehr gerne. Man konnte sich so gut vom wirklichen Leben ablenken.

Jennifer schien ganz allmählich etwas aufzutauen. Ich stellte das Tablett zur Seite, nachdem ich mir selbst die andere Tasse genommen hatte und wandte mich dann wieder an Elisabeth, um ihr ihre Frage zu beantworten. "Im Allgemeinen gibt es hier drei große Gruppen. Die Lupus Sanguine, wir also, die Sanaria Luximpure und die Kinder einer neuen Welt. Jede Gruppe widmet sich einer anderen Aufgabe. Unsere ist es, die Stadt zu schützen", erklärte ich Elisabeth und nickte auf ihre nächste Frage hin. "Ja, wir haben hier eine Stadtbibliothek. Ich kann sie dir später zeigen, wenn du möchtest", bot ich ihr auch sogleich an.

@Jennifer Brooklyn Lorpez
@Elisabeth Potter